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Die Menschen

Im Zeitraum von 1834 bis 1871 verdoppelt sich die Bevölkerung in Sachsen. Während die Bevölkerung in den Großstädten und im ländlichen Raum vergleichbar wächst, vervierfacht sich die Bevölkerung in den Industriestandorten.

Bevölkerungswachstum am Beispiel sächsischer Städte*

*Digitales Historisches Ortsarchiv von Sachsen

Die betriebsame Tuchstadt Crimmitschau im Westen Sachsens: „Die Stadt der hundert Schlote“

(Mit freundlicher Genehmigung des Heimatverein Crimmitschau e.V.)

In den Wohnhäusern lebten die Menschen in ein bis zwei Zimmern, Toiletten und eine Wasserstelle gab es oft nur im Hinterhof

(Mit freundlicher Genehmigung des Heimatverein Crimmitschau e.V.)

Die betriebsame Tuchstadt Crimmitschau im Westen Sachsens: „Die Stadt der hundert Schlöte“
(Mit freundlicher Genehmigung des Heimatvereins Crimmitschau e.V.)

In den Wohnhäusern lebten die Menschen in ein bis zwei Zimmern, Toiletten und eine Wasserstelle gab es oft nur im Hinterhof
(Mit freundlicher Genehmigung des Heimatvereins Crimmitschau e.V.)

Verteilung der Erwerbstätigen in Sachsen*

Die Erwerbstätigen in der Landwirtschaft nahmen im Zeitraum 1849 bis 1871 nur um 3,7 % zu. 1871 waren in der Industrie 2,6-mal so viele Menschen beschäftigt wie in der Landwirtschaft. Der Anteil der weiblichen Beschäftigten nahm erheblich zu, insbesondere in der Industrie.

*Kiesewetter: Die Industrialisierung Sachsens, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2007, S. 203

Gesamtansicht der Baumwollspinnerei und Zwirnerei von E.I. Clauß Nachfolger, Plaue bei Flöha, 1909

(Rechte: Sächsisches Industriemuseum Chemnitz)

Speisesaal in der Firma Ernst Inselin Clauß Nachfolger, Plaue bei Flöha, 1909

(Rechte: Sächsisches Industriemuseum Chemnitz)

Gesamtansicht der Baumwollspinnerei und Zwirnerei von E.I. Clauß Nachfolger, Plaue bei Flöha, 1909
(Rechte: Sächsisches Industriemuseum Chemnitz)

Speisesaal in der Firma Ernst Inselin Clauß Nachfolger, Plaue bei Flöha, 1909
(Rechte: Sächsisches Industriemuseum Chemnitz)

Info: Die Lebensbedingungen der Fabrikarbeiter

„Nicht nur die langen Arbeitszeiten, sondern auch die Arbeitsbedingungen stellten für die Textilarbeiterinnen und Textilarbeiter eine erhebliche körperliche Belastung dar. In den Arbeitsgängen, in denen die Wolle in den Spinnereien vorbereitet wurde, der Baumwollreißerei, der Krempelei und der Wolltrocknerei und in den Veredelungsprozessen des Rauens und Scherens der Stoffe kam es zu einer erheblichen Staubentwicklung. In der Wollwäscherei, dem ersten Schritt bei der Wollverarbeitung, in der Färberei und der Walkerei wurden zahlreiche Chemikalien verwendet, mit denen die Haut in Kontakt kam und die auch eingeatmet wurden. Die hohen Raumtemperaturen der Wolltrocknereien und die permanente Feuchtigkeit in den Wollwäschereien und Färbereien belasteten ebenfalls die Gesundheit. In den Webereien war der Lärm der Maschinen so groß, dass viele Weber allmählich taub wurden.“*

„Bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lebten die Fabrikarbeiter in den typischen Arbeiterwohnhäusern. Diese bestanden überwiegend aus Wohnräumen und kleinen Ladengeschäften im Erdgeschoß. Die erste Etage war meist von mehreren Familien oder Alleinstehenden bewohnt, das Dachgeschoß oftmals ebenfalls vermietet. Nach einem anstrengenden Tag in der Fabrik kehrten die Familien der unteren Lohngruppen in ihre kleinen Stuben heim. Um die etwa 100 Mark im Jahr für ihre Bleibe aufbringen zu können, mussten die Familien Schlafgänger aufnehmen, die sich selbst keine Wohnung leisten konnten. Zumeist alleinstehend zahlten sie für ihren Schlafplatz einen kleinen Obolus. Es kam nicht selten vor, dass sich die Schlafgänger mit Mitgliedern der vermietenden Familie ein Bett teilten.“**

„Die Kinderbetreuung stellte die Familien zusätzlich vor große Probleme. In der Regel gab es nur für zwei Drittel der Kinder aus Arbeiterfamilien, in denen beide Eltern arbeiteten, eine Aufsicht. Von den beaufsichtigten Kindern waren ca. 60 Prozent bei den Großeltern untergebracht. Ein weiterer größerer Teil war tagsüber bei Nachbarn oder Verwandten und nur ein kleinerer Teil war „in Ziehe“. Dies bedeutete, dass die Kinder ganz außer Haus gegeben wurden und über Nacht nicht nach Hause zurückkehrten.“***

„Kinderarbeit war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Textilindustrie sehr verbreitet. In der zweiten Jahrhunderthälfte wurde sie jedoch weitgehend eingeschränkt. Aber noch wichtiger war die Mitarbeit in der textilen „Hausindustrie“. Im Deutschen Reich durften nach 1871 Kinder unter 12 Jahren nicht mehr in Fabriken arbeiten. Kinder zwischen 12 und 14 Jahren durften höchstens sechs Stunden in Fabriken arbeiten und drei Stunden Schulunterricht pro Tag mussten gewährleistet sein.“****

*Begleibroschüre “Textilarbeiter um 1900” Westsächsisches Textilmuseum Crimmitschau, 2003, S. 16
**Europäische Wollstädte, Westsächsisches Textilmuseum Crimmitschau
***Begleitbroschüre der Ausstellung “Textilarbeiter um 1900”, Westsächsisches Textilmuseum Crimmitschau, 2003, S. 20
****Begleitbroschüre der Ausstellung “Textilarbeiter um 1900”, Westsächsisches Textilmuseum Crimmitschau, 2003, S. 21

E.I. Clauß Nachfolger schuf für die Arbeiter/-innen verschiedene Alltagserleichterungen. 1908 entstand auch eine firmeneigene Bewahranstalt für Kinder. Einrichtungen dieser Art waren um 1900 selten.
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01

Die politische Ausgangslage und die politischen Reformen

02

Die Verkehrswege

03

Die Menschen

04

Industrie, Gewerbe und die Landwirtschaft

05

Entwicklungsgeschichte von Radeburg im 19. Jahrhundert

06

Die Eisenbahn in Radeburg

07

Die Industrien in Radeburg


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