Foto: Einzylinder-Gegendruck-Dampfmaschine (liegend), Hersteller Maschinenfabrik Germania vormals J.S. Schwalbe & Sohn Chemnitz 1896 (Rechte: Sächsisches Industriemuseum Chemnitz)
Die Dampfmaschine war das Zentrum und das Herz der Fabrik. Ohne sie lief nichts – kein Krempel, keine Spinnmaschine, kein Webstuhl.
Der breite Lederriemen übertrug ihre Kraft auf die Hauptwelle der Transmission, die sich bis in den letzten Winkel der Fabrik verzweigte.
Foto: Krempelwolf um 1930, erbaut von der Sächsischen Textilmaschinenfabrik, vormals Richard Hartmann AG
(Rechte: Sächsisches Industriemuseum Chemnitz)
Am Einführtisch beschickten Arbeiter die Maschine mit loser Wolle, die der Fabrikant meist persönlich aus verschiedenen Wollsorten und Wollqualitäten ausgewählt hatte.
Die gegenläufig rotierenden Walzen des Krempelwolfes sorgten für die gründliche Auflockerung und Durchmischung der Wollpartien.
Foto: Saal mit Krempeln in der Zschopauer Baumwollspinnerei AG, Zschopau um 1920
(Rechte: Sächsisches Industriemuseum Chemnitz)
Im Krempelsatz wird die lose Wolle zu einem losen Vorgarn gedreht. Die lose gewolfte Wolle wird in einen hölzernen Kastenspeicher gefüllt. Anschließend durchläuft sie eine Vielzahl von gegenläufig rotierenden Walzen, die die anfänglich lose Wolle zu einem losen Flor verweben. Abschließend wird dieser geteilt und zu einem losen Vorgarn gedreht, das die Selfaktoren (Spinnmaschinen) zu einem festen Garn verspinnen.
Foto: Zschopauer Baumwollspinnerei AG, Zschopau, Selfaktorsaal im Mittelbau, 1919 (Rechte: Sächsisches Industriemuseum Chemnitz)
Die Spinnmaschine (Selfaktor) arbeitet während eines „Wagenspiels“ in verschiedenen Schritten mit sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten und häufig sogar gegenläufigen Bewegungen. In einer ersten Phase fährt der Wagen aus, dabei wird das lockere Vorgarn gedehnt und durch 250 rotierende Spindeln verdreht. Dadurch wird das Garn dünner, aber fest und widerstandsfähig. Danach hält der Wagen zunächst kurz an, fährt dann wieder zurück und wickelt den gesponnenen Faden in einer fein dosierten Rundung auf die Garnhülse auf.
Foto: Mechanischer Webstuhl mit Hatterslay-Schaftmaschine, Hersteller C. A. Roscher Söhne, Mittweida, um 1930
(Rechte: Sächsisches Industriemuseum Chemnitz)
In der Weberei entsteht aus den Schuss- und Kettenfäden das eigentliche Gewebe, das Tuch. Zunächst wird die „Kette“, das längs verlaufende Fadensystem, in den Webstuhl eingebracht. Der Webschütze schießt mit dem Schützen das querverlaufende Garn durch die vielen Kettfäden, die – je nach Gewebe – in unterschiedlichen Mustern gehoben und gesenkt werden.
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